Der bekannte Berner Fotograf Kurt Blum drehte zwischen 1956 und 1971 sieben 16mm und neun 35mm-Filme. Grösstenteils handelt es sich dabei um dokumentarische Kurzfilme für Auftraggeber wie die damalige PTT, die Swissair, die EXPO 64 und grosse Industriebetriebe. Daneben drehte und produzierte Blum 1967 den vielbeachteten und von der Kritik gelobten Spielfilm „Rabio – Gedanken eines Strafgefangenen“. Blum gab sich als Fotograf nie mit der Rolle des Berichterstatters zufrieden, sondern stellte an seine Filme stets hohe ästhetische Ansprüche. Dies sollte sich auszahlen: „L’uomo, il fuoco, il ferro“, Blums erster 35mm-Film, wurde 1962 als erster Schweizer Dokumentarfilm am Filmfestival von Venedig ausgezeichnet. Blums Dokumentarfilm „Hellas“ erhielt, neben einer Qualitätsprämie des eidgenössischen Departements des Innern, zahlreiche internationale Auszeichnungen.
2003 konnte das Lichtspiel den gesamten filmischen Nachlass inklusive der Nutzungsrechte von Kurt Blum übernehmen. Der Nachlass umfasst sämtliches Filmmaterial Blums – freilich in sehr unterschiedlichem Zustand. Während von einigen Filmen gut erhaltene Kopien, Ton- und Bildnegative erhalten sind, sind von anderen Filmen bloss noch einzelne, durch Essigsyndrom und Schrumpfung in ihrem Fortbestand akut bedrohte Kopien ohne Negative erhalten. Neben den 300 Büchsen Filmmaterial vermachte Blum dem Lichtspiel ausführliche schriftliche und fotografische Dokumentationen zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte all seiner Filme sowie seine gesamte Profi-Filmausrüstung (35- und 16mm Kameras etc.)